"Aus der Ferne kann ich Ihnen zu dieser Neukonzeption eines Kirchenraumes nur gatulieren!"
Professor Peter B. Steiner, Dr. phil., Professor für Kunstgeschichte und Publizist, Freising
EINE ELLIPSE, IN DEREN BRENNPUNKTEN ALTAR UND AMBO STEHEN
DAS COMMUNIO-MODELL,....,AMBO UND ALTAR EINANDER GEGENÜBERGESTELLT
Eine Gemeinde baut Kirche
von Sabine Schaefer-Kehnert, Ahrensburg
1998 in Ahrensburg in Schleswig-Holstein: Eine bunte lebendige Diasporagemeinde ist die katholische Kirchengemeinde St.Marien - Hilfe der Christen. Viele junge und ältere Familienkreise prägen
das Bild. Es gibt viel soziales Engagement und Aktivität rund um die Kirche, die Anfang der 50er Jahre mit Eigenarbeit der durch Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands stark gewachsenen Gemeinde
gebaut wurde. Das quirlige Gemeindeleben mit offener, herzlicher Stimmung ist Nährboden für Neues. So werden manchmal die Bänke umgestellt in der traditionell auf den erhöhten Chorraum hin
ausgerichteten Kirche. Ein Altartisch wird in die Mitte gerückt und eine neue Form der Gemeindefeier ausprobiert. Das war die Situation, als im Frühjahr 1998 das Gutachten eines Architektenbüros
unangenehme Tatsachen ans Licht brachte:
DER RAUM FÜR DIE CHRISTILICHE LITURGIE HAT VIELE GESICHTER
CHRISTENTUM: RELIGION DES FLEISCHGEWORDENEN WORTES
BEIDE HAUPTTEILE DER MESSE WORTGOTTESDIENST UND EUCHARISTIE
DIE SINNGESTALT DES KIRCHENRAUMS IN AHRENSBURG
Glaubensausdruck und Raumgestalt
Eine theologisch-liturgische Einführung in den »Communio-Raum« von Ahrensburg
von Albert Gerhards, Bonn
Kirche als Versammlung
Der Raum für die christliche Liturgie hat viele Gesichter – er ist Ausdruck des Glaubens der Kirche, wie er sich zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten manifestiert. Die
Identifikation mit dem Raum geht dabei so weit, dass dasselbe Wort Kirche (griech. ekklesia = Herausrufung, Versammlung) sowohl für die Glaubensgemeinschaft als auch für das Gebäude gebraucht
wird. Bereits im Neuen Testament wird die Baumetaphorik in reichem Maße für die Beschreibung der christlichen Gemeinde verwendet. Allerdings spielt hier die Idee des Tempels kaum eine Rolle,
vielmehr die des Hauses aus lebendigen Steinen (z.B.1Petr 2,5). Dies kann nicht verwundern, wenn man bedenkt, dass Jesus sich auf der Linie der prophetischen Kulturkritik bewegt. Die Idee des
Tempels wird vergeistigt. Der neue Tempel ist nicht ein Gegenüber, sondern die Kirche als Versammlung der Gläubigen selbst bildet den Tempel, in dem der Heilige Geist wohnt (vgl.1Kor 3,16).
DER AMBO ZEIGT EINE FÜLLE VON LINIEN UND RISSEN
EINE MÄCHTIGE GROSSE, ROTE KREUZFORM DOMINIERT DIE MITTE
BÄUME UND STEINE WERDEN ZUM SINNBILD DES LEBENS MIT SEINEN UNVERMEIDLICHEN LEBENSKRISEN
Das Heilige ist nicht virtuell
Zur liturgischen Ausstattung von Klaus Simon
von Thomas Sternberg, Münster
Im Innenraum der umgebauten und erneuerten Kirche von Ahrensburg finden sich eine Reihe von Objekten, die gewohnte Funktionen mit einem ungewohnt kräftigen Ausdruck verbinden. Streng und
archaisch anmutende Stein- und Holzskulpturen bilden die liturgischen Orte. Gleich im Eingang, im Vorraum der Kirche, trifft man auf einen sorgfältig proportionierten und plazierten Steinblock,
Weihwassergefäß und Taufe zugleich. Er wird flankiert von einem Osterleuchter. Im Innern stehen Altar und Ambo, die wie die Sitze der Liturgen und die Kredenz aus rohem Holz gefertigt sind. Eine
Tabernakelstele in einem offenen Seitenraum, wie die Taufe aus Stein, wird durch große farbige Elemente auf der Wand und auf dem Glas des Fensters betont. Auch das rote Kreuz des mittleren
Fensters gehört derselben Formensprache an. Klaus Simon, ein in Krefeld lebender Künstler, hat die Objekte in einem Prozess mit der Gemeinde entwickelt und ausgeführt. Blicken wir zunächst auf
den Altar und den Ambo: Sie sind gegenübergesetzt; der Altar liegt schwer, aus einem großen Baum geschnitten,
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