Seit dem 23.2. hängt im Communioraum von St. Marien Ahrensburg der Kreuzweg "7 Stationen - Weg des Kreuzes, Wege des Leidens" aus. Der Kreuzweg kann beim Besuch der geöffneten Kirche angeschaut werden. 2016 wurde er von Klaus Simon für die katholische Kirche St. Michael in Leer gefertigt. Hermann Lange, einer der 4 Lübecker Märtyrer stammte aus Leer. Über die Kunst von Klaus Simon entsteht eine Verbindung zu dem Communioraum in Ahrensburg.
"Die Geschichte der Passion wird bis in unsere Zeit fortgeschrieben."
Klaus Simon (Juli 2016)
Sieben Stationen - Wege des Kreuzes, Wege des Leidens
Der Bilderzyklus des Künstler Klaus Simon mit sieben Fotomontagen zeigt farbige Holzdruck-Ausschnitte aus den Sieben Stationen des Nürnberger Kreuzwegs von Adam Kraft (1504-06) kombiniert mit Schwarzweißfotografien aus dem 2. Weltkrieg von Lübeck und Hamburg, den Orten des Leidens der Vier Lübecker Märtyrer und aus dem KZ Dachau, wo Pfarrer Schniers aus Leer zu Tode kam.
Die Bilder hängen seit August 2016 als Kreuzweg in der kath. Kirche St. Michael in Leer.
Im Rahmen eines Gottesdienstes am 23.2.2020 wurden die Stationen in der Kirche St. Marien ausgestellt und an die Lübecker Märtyrer erinnert.
"Das „Kreuz der vier Lübecker Märtyrer“ " in der katholischen Kirche St. Michael in Leer...vier Lebenswege, die in ein gemeinsames Zentrum führen. Die gespaltene, unbearbeitete Oberfläche betont einen Lebensprozess, es ist nichts geglättet oder geschönt." (Elke Sieksmeyer)
Gottesdienst am 23.2.2020 in St. Marien Ahrensburg
Lesung 1 https://www.bibelwerk.de/fileadmin/sonntagslesung/a_jahreskreis.07_l1_lev.19.pdf
Lesung 2 https://www.bibelwerk.de/fileadmin/sonntagslesung/a_jahreskreis.07_l2_1.kor.3.pdf
Evangelium https://www.bibelwerk.de/fileadmin/sonntagslesung/a_jahreskreis.07_e_mt.5.pdf
Predigtimpuls
Vom Ambo:
Mit dem Text des heutigen Evangeliums haben wir gerungen. Er fällt uns nicht leicht. Er ist unbequem. Er löst Widerstand in uns aus. Das haben wir beim Gespräch über ihn festgestellt. Die Textpassage gehört wohl zu denjenigen, die vielen von uns bekannt sind, die wir irgendwie im Ohr behalten haben. Vielleicht, weil er uns so sehr herausfordert, unser Christsein, unsere eigene Nachfolge in Frage stellt, uns provoziert.
Es scheint, als stellt Jesus die Welt auf den Kopf. Das Gewohnte, unser eigentliches Denken, die Verhaltensweisen, die uns normal erscheinen, werden aufgehoben und in Frage gestellt.
Jesus sagt:
1 aus den Bänken gesprochen : Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.…
2: Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand,.
1: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
2: Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen
Vom Ambo:
Jesus nimmt uns den Wind aus den Segeln und stoppt unseren Lauf. Der Schlag, die uns gilt geht ins Leere.
Jesus predigt: „keine Gewalt“.
Jesus sagt: „Liebe“.
Und er sagt: „Geh mit. Bleib an seine Seite. Weiche nicht aus.“
In unseren Gesprächen haben wir uns gefragt, wie kann man diese Aufforderung Jesu folgen? Unser Denken geht eher in:
1 aus den Bänken gesprochen: Das muss ich mir nicht gefallen lassen!
2: Ich muss mich doch wehren! Jetzt reicht es mir!
1: Es muss doch Gerechtigkeit geben, wir denken: „Auge um Auge – Zahn um Zahn.“
Vom Ambo:
Die von Jesus überlieferten Wort des heutigen Evangeliums gehören zur Bergpredigt. Wenige Sätze zuvor können wir lesen. „Selig, die um der Gerechtigkeit Willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Wo finden wir Vorbilder, Menschen, die seiner Weisung Jesu folgen konnten?
In der Kirche St. Michael in Leer gibt es einen Gedenkort für die 4 Lübecker Märtyer, der von dem Künstler Klaus Simon gestaltet wurde. Das »Kreuz der Vier Lübecker Märtyrer« im Altarraum besteht aus vier gleich langen Holzteilen. In der Kreuzmitte spitzt sich jedes Teil im 45 Gradwinkel zu. Die Gehrungen sind nicht geschlossen, sondern halten einen spannungsvollen Abstand. Vier Lebenswege werden deutlich, die in ein gemeinsames Zentrum führen. Die gespaltene Oberfläche betont einen Lebensprozess, es ist nichts geglättet oder geschönt.
Vor 76 Jahren, am 10. November 1943 wurden im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis die vier Geistlichen durch das Fallbeil hingerichtet. Im Abstand von jeweils nur drei Minuten sterben die katholischen Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassek und Hermann Lange sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Sie hatten öffentlich und bei den ihnen anvertrauten Gläubigen gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes Stellung bezogen. Im Zeugnis durch ihr Leben und Sterben haben sie die trennenden Grenzen der Konfessionen überwunden und wurden zum leuchtenden Beispiel wirklicher Ökumene. Am 25. Juni 2011 wurden die katholischen Kapläne seliggesprochen, das ehrende Gedenken gilt allen Vieren.
In sieben Stationen an dem Gedenkort in St. Michael in Leer finden sich Bilder aus den Bombennächten vor rund 75 Jahren in Lübeck, die mit einem Text uns an die 4 Märtyrer erinnern.
Wir haben diesen Kreuzweg an die Wände unserer Kirche gehängt und wollen miteinander die Stationen betrachten.
1: (an Station 1)
Als Lübecks Türme, Zeugen vergangener Frömmigkeit, zusammengebrochen waren, gefiel es Gott, sich neue Türme zu bauen, Zeichen lebendigen Glaubens. Vor vielen wählte er jene aus, die wir hier ehren.
2: (an Station 3)
Mein Herz ist bereit, o Gott, ich bin ber eit.
Gib mir Deine Kraft: zu überwinden und zu bestehen. Amen!
3: (an Station 4)
Jetzt wird für mich der Glaube übergehen in
Schauen, die Hoffnung in Besitz und für immer
werde ich Anteil haben an Dem, Der die Liebe ist!
4: (an Station 5)
Ja hinausschreien müssten wir es in die Welt: "Christ erkenne deine Würde und Größe und wirf sie nicht weg!"
5: (an Station 6)
Nun hat alles Warten ein Ende, der Weg liegt endlich
wieder klar vor mir, und das Ziel ist uns Kristen (sic)
ja bekannt. Wie oft habe ich davon gepredigt; nun
ist es bald erreicht.
Vom Ambo:
In wenigen Tage beginnt unsere Fastenzeit. An diesem Sonntag erinnern wir an Menschen, die Jesu Worte gelebt haben. Worte denen sie sich nicht entzogen haben. Worte, die die Welt, unser gewohntes Denken auf den Kopf stellen. Es ist gut, dass wir uns an den Worten stören, das sie etwas in uns bewegen, dass wir uns ausrichten können an ihnen. Es fällt uns nicht leicht.
Lieder zum Gottesdienst
Einzug Komm her, freu dich mich uns tritt ein 148
Kyrie Meine engen Grenzen, meine enge Sicht 437
Gloria Gloria 168
Zwischengesang Meine Seele lobt dich 859.1
Halleluja Halleluja 174,7
Glaubensbekenntnis sprechen
Fürbittruf Du sei bei uns 855
Gabenbereitung Nimm o Herr die Gaben, die wir bringen 188
Sanctus Sanctus 197
Agnus dei Wenn wir das Leben teilen, wie das täglich Brot 474
Friedensgruß sprechen
Kommunion Gib mir die richtigen Worte
Dank Herr, unser Herr wie bist zugegen 414
Schluss Und eine neuer Morgen 703
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