Hausgottesdienst: ein Modell für Erwachsene und Familien mit Kindern

Wir feiern zu Hause Gottesdienst knüpfen ein Netzwerk der Verbundenheit von Haus zu Haus. Das Modell des Hausgottesdienstdienstes vom "Netzwerk Gottesdienst" wird in der Regel bis zum Donnerstag vor dem jeweiligen Sonntag aufgeschaltet.


Osterleuchter von Klaus Simon in Sankt Peter Köln


theocare.network Theologie im Zeichen von (Post)Corona

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien begleiten diese Entwicklungen aus praktisch-theologischer, religionspädagogischer und bildungswissenschaftlicher Perspektive. Als Theologinnen und Theologen wollen sie dazu beitragen, dass die globale Corona-Krise zu einem Lernort für eine bessere Zukunft in Kirche, Gesellschaft und Bildung wird.

Kirchenentwicklung durch Corona? Erfahrungen in der „Kirche am See“ (Viera Pirker)



Spiritueller Gabenzaun

 

Texte zum Verkosten von Wilhelm Bruners und Markus Roentgen

Gefunden auf der Seite des Erzbistum Köln, die Authoren Markus Roentgen und Wilhelm Bruners schreiben hierzu:

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

vielerorts findet sich zurzeit Gabenzäune. Menschen teilen und andere Menschen nehmen, was sie zum Leben brauchen. 

Auch wir möchten Ihnen einen Gabenzaun anbieten. An unserem Gabenzaum finden Sie Texte zum Verweilen. 

Die Texte „reichen“ für 10 Tage, wenn Sie jeden Tag am Morgen und am Abend einen Text auswählen. Natürlich können Sie einen Text mehrfach verkosten und einen anderen Text „unverkostet“ am Zaun hängen lassen. 

Wir freuen uns, unsere Fragen und unsere Hoffnungen mit Ihnen zu teilen und Ihnen auf diese Weise vielleicht einen kleinen Dienst zu erweisen. 

Herzliche Grüße Markus Roentgen und Wilhelm Bruners


Anmerkungen zu kirchlichen Positionierungen in der Coronakrise

Beitrag von Alois Halbmayr,  ao. Professor für Systematische Theologie und Dekan der Theologischen Fakultät in Salzburg, Karsamstag 14.04.2020 im theologischen Feuilleton feinschwarz.net

"In dieser Krise zeigt sich erneut: Die wichtigste, ursprünglichste und höchste Form des Gottesdienstes – hin und wieder wird in Kommentaren darauf hingewiesen – ist die Nächstenliebe, die Solidarität mit den Bekümmerten und Notleidenden. Dieser Gottesdienst ist derzeit besonders gefragt – und er wird in bewundernswerter Weise auch von sehr vielen Menschen (Gläubigen und Nichtgläubigen) gefeiert, von all den Menschen, die Not lindern und Hoffnung geben, von all den Engagierten im Gesundheitswesen, im Infrastruktur- und Versorgungsbereich, in den zivilgesellschaftlichen Initiativen. Das gibt Hoffnung und Zuversicht."

"Eine größere Überhöhung und Ideologisierung, die mit einer eigentümlichen Entweltlichung einhergeht, ist eigentlich nicht mehr denkbar. Hier wird ein Rückfall in ein Eucharistie- und Priesterverständnis offensichtlich, wie es das Zweite Vatikanische Konzil so nachdrücklich überwinden wollte. Solche Rückwärtsorientierung treibt die kirchliche Selbstmarginaliserung weiter voran. Wer im Fernsehen oder Internet manche Übertragungen von Eucharistiefeiern sieht, mit einer Handvoll ausgewählter Personen, buchstäblich hinter verschlossenen Türen – wen deprimiert ein solches Bild nicht und wer sieht es nicht als Vorboten der Zukunft?"



Bischof Wilmer aus Hildesheim im Interview mit dem DLF

Es habe in der Geschichte des Christentums Zeiten gegeben, in denen Menschen nicht die Möglichkeit hatten, an einer Messe teilzunehmen oder die Kommunion zu empfangen. „Deshalb ist aber nicht der Glaube zusammengebrochen. Wir tun jetzt gerade so, als bräche alles zusammen. Das ist falsch, das ist eine Engführung“, sagte der 59-Jährige im Deutschlandfunk.


Altar

 

Lichtgedeckter Tisch

 

Schattenkreuz

 

Erinnerung

 

Communio

 


Theologische Schlaglichter auf Corona

Was hat die katholische Theologie zur Coronakrise zu sagen und welche Antworten kann sie geben auf Fragen, die sich jetzt in Kirche und Gesellschaft stellen? Darüber schreiben Angehörige der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt künftig in der Reihe “Theologische Schlaglichter auf Corona” auf einem Blog.

Was hat die katholische Theologie zur Coronakrise zu sagen und welche Antworten kann sie geben auf Fragen, die sich jetzt in Kirche und Gesellschaft stellen? Darüber schreiben Angehörige der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt künftig in der Reihe “Theologische Schlaglichter auf Corona” auf einem Blog.

"Die Theologie steht auch in der Verantwortung, kirchliches Leben kritisch zu begleiten und ggf. auf problematische Entwicklungen hinzuweisen. Magische Restbestände und regressive Muster, die einen fatalen Trost versprechen, sind theologisch zu dekonstruieren. Weder Weihwasser noch Hostie wirken viruzid. Und nicht alles, was erlaubt ist und vor Jahrzehnten einmal gängig war, ist heute sinnvoll. Ob ein täglicher Blasiussegen, Einzelkommunionen außerhalb der privatim zelebrierten Messe, priesterliche Sakramentsprozessionen durch leere Straßen, die Weihe ganzer Bistümer an das Herz der Gottesmutter, Generalabsolutionen und Ablässe im Jahr 2020 angemessene und tragfähige kirchliche Reaktionen auf die Corona-Krise sind, kann zumindest gefragt werden. Nicht wenige Katholik*innen sind ernsthaft verstört angesichts des Retrokatholizismus, der gerade fröhliche Urständ feiert." Prof. Dr. Julia Knop


Freie Mitte

 

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,

bin ich mitten unter ihnen.

 

Communio


theocare.network Theologie im Zeichen von (Post)Corona

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien begleiten diese Entwicklungen aus praktisch-theologischer, religionspädagogischer und bildungswissenschaftlicher Perspektive. Als Theologinnen und Theologen wollen sie dazu beitragen, dass die globale Corona-Krise zu einem Lernort für eine bessere Zukunft in Kirche, Gesellschaft und Bildung wird.

"Zugleich aber bieten die nun vorgestellten Normen nicht einen Fortschritt, den man auch nach der Coronakrise als Errungenschaft mitnehmen könnte, sondern einen Rückschritt in zentralistische und hierarchische Kirchenbilder: Im Fokus stehen noch mehr als sonst der Bischof und die Priester. Es gibt nicht den kleinsten Schritt dahin, dass man hier das gemeinsame Priestertum stärkt – und in dieser Notlage zuerkennt, dass das gemeinsame Feiern in den Hausgemeinschaften auch ohne einen Priester in Gegenwart Christi geschieht.

 

Wäre das nun nicht die Chance gewesen, zu sagen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen“? Ja – das wird von den Bischöfen auch so gesagt – aber diese zwei oder drei müssen um einen Priester versammelt sein. Und noch schlimmer: Bei versperrten Kirchentüren soll die kleine Gruppe von ca. fünf Personen (die über die Kartage möglichst gleichbleiben soll) die Karwochenliturgie feiern. Was wie ein schlechter Witz klingt, geht auf die neuen Regeln der Gottesdienstkongregation und der Bischofskonferenzen zurück." Johann Pock


Diese Krise wird auch die Kirche verändern

 

Die unterbrochene Gottesdienstroutine wirft bei den Gläubigen zentrale Fragen auf, schreibt der Moraltheologe Daniel Bogner. Doch Kirche schafft es nicht mehr, ihre rettende Botschaft zu vermitteln. Dabei hätte sie eine uralte Antwort auf die aktuelle Situation. Theologe Bogner fordert Umdenken der Bischöfe in Sachen Eucharistie. Ein Beitrag auf katholisch.de vom 26.303.2020:

"Die Kirche kennt seit frühester Zeit eine angemessene Antwort auf die erzwungene Reduktion ins Private: es ist die Hauskirche, der Ort, "wo zwei oder drei zusammen sind in meinem Namen". Mit denen das Herrenmahl feiern, die nun Schicksalsgenossinnen und -genossen sind im Exil von Haus und Heim. Es dort feiern, wo das als eine gemeinsame Praxis auch wirklich möglich ist, anstatt Mitte und Höhepunkt des Glaubens zu delegieren oder zu konsumieren. Welcher Bischof oder Papst hat angesichts des geistlichen Mangels den Mut, das Sonderformular dafür herauszugeben, einmalig, gerade zu Ostern, aber verpflichtet dem einen, das uns allen zum Leben fehlt?

Es ist vollkommen klar: Kanonisch und liturgierechtlich wäre das Neuland, das kultische Gedächtnismahl ohne Geweihten. Aber verlangt nicht der Notstand, in dem sich das Volk Gottes ohne Zweifel befindet, danach, über ungewöhnliche Schritte nachzudenken?"

Daniel Bogner , Professor für Moraltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg


Das Wort des Dekans, Mariano Delgado - II.FS 2020

Theologie in Zeiten des Coronavirus


 

Verbunden

Kreuzzeichen

Erinnern

 

Communio

 


Eine umfangreiche Sammlung von zahlreichen Publikationen und Verweisen auch zur Thematik der Corona Pandemie.

Empfehlung:

T. Halík Christentum in Zeiten der Krankheit.

 

"Dieses Jahr an Ostern werden wahrscheinlich viele unsere Kirchen leer sein. An irgendeinem anderen Ort werden wir das Evangelium vom leeren Grab vortragen. Wenn uns die Leere der Kirche an ein leeres Grab erinnern wird, sollten wir nicht die Stimme von oben überhören: „Er ist nicht hier. Er ist auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa.“Die Anregung zur Meditation für dieses seltsame Ostern lautet: Wo ist dieses Galiläa von heute, wo können wir dem lebendigen Christus begegnen?" T. Halik

Tomáš Halík (Jahrgang 1948) ist Professor für Soziologie an der Karls-Universität in Prag, Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag. In der Zeit der Kommunismus wirkte er in der „Untergrundkirche“. Er ist Träger des Tempelton-Preises und Ehrendoktor der Universität Oxford.


Beitrag von Ingolf Friedrich und Hans Peter Hurka vom 6.1.2012


Themenbereich Corona

 

Coronavirus – Erzbistum Hamburg

Auf dieser Seite finden Sie die kirchenamtlichen und weiteren Verlautbarungen anlässlich der Corona-Pandemie sowie den Bereich der FAQ.


Ambo

 

Lichtgedeckter Tisch

 

Wort Gottes

 

Kreuz

 

Erinnerung

 

Communio


Pfarrer-Initiative Deutschland - Zusammenschluss reformorientierter katholischer Priester und Diakone



Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung Buchempfehlung


Brief des Erzbischofs von Hamburg Dr. Stefan Heße vom 16.3. an die Gemeinden und Einrichtungen in Hamburg


Liturgiewissenschaftler kritisieren Anweisungen von Diözesen in Corona-Krise - Privatmessen passen nicht zum heutigen Verständnis von Eucharistie

Spätestens seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gilt die Heilige Messe nicht mehr als Besitzstand der Priester. Dass sie viele Geistliche während der Corona-Krise wieder alleine feiern, finden deshalb gleich mehrere Liturgiewissenschaftler problematisch. Sie fürchten eine "doppelte Exklusion" der Laien. Ein Gastbeitrag auf katholisch.de.

Von Albert Gerhards, Benedikt Kranemann, Stephan Winter |  Bonn - 18.03.2020

"Es war ein langer Weg, bis das Konzil den Communio-Gedanken wieder an die erste Stelle rücken konnte:

Die vor Ort versammelte Gemeinde ist Trägerin der Liturgie!

Und darin verwirklicht sich ein bestimmtes Verständnis von Kirche und Amt, das man auch und gerade in Zeiten äußerer Not nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollte.  ----

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Was im Verborgenen im Sinne der geistlichen Verbundenheit noch angehen mag, wird durch die mediale Präsentation leicht zu einer Erfahrung doppelter Exklusion: drinnen der exklusiv zelebrierende und kommunizierende Priester, draußen die auf virtuelle Präsenz und "geistliche Kommunion" reduzierten Laien. – In diesem Zusammenhang findet man auch den Vorschlag, bei geöffneter Kirche die Hostie in der Monstranz auszusetzen; ja, es kursieren sogar Videos von Geistlichen, die mit der Monstranz durch Städte gehen. Die Beziehung zur Feier der Eucharistie, die für die Eucharistiefrömmigkeit vorausgesetzt wird, ist hier nicht mehr gegeben. Das alles ist heute nicht mehr akzeptabel und beschädigt die Liturgie."  Albert Gerhards, Benedikt Kranemann, Stephan Winter ,


Impulse von Maria Hagenschneider, Hamm

Maria Hagenschneider schreibt hierzu in zwei Posts

"Rabenschwarze Tage - Abschiede - ausgeträumte Träume ?-! -?

Viele, die mich kennen, wissen, dass ich schon Probleme damit habe, wenn im Fernsehen Eucharistiefeiern übertragen werden.Ich würde nach dem Wortgottesdienstteil die Übertragung beenden. Ich finde es furchtbar, dass das "Heiligste, das wir haben" über die Bildschirme zu denen gesendet wird,die nicht bewusst davor sitzen - kirchenfern, kirchenfremd sind, und sich Chips-essend und Bier-trinkend ansehen, "welchem Zauber" da die Menschen folgen.

Ich finde es schlimm, Mahlfeiern zu übertagen und die Menschen dürfen nicht teilnehmen.Ich weiß, dass für manche Menschen der sonntägliche Gottesdienst eine Notlösung ist, wenn sie nicht mehr in die Kirche gehen können. Interessanterweise werden dabei Gottesdienste beider Konfessionen ohne Unterschiede auch von katholischen Zuschauer*innen gemocht. Es muss also gar keine Eucharistie sein.-

 

In diesen Zeiten, in denen die Gottesdienste zuweilen als Ein-Mann-Shows aus Kirchengestreamt werden und sogar gilt, dass der Priester in Persona sowohl Geweihter als auch Volk sein kann, was er ja durch Taufe ist (also Volk!), also in Personalunion allein Gottesdienst feiern kann und/oder sogar die Techniker auf einmal als antwortende Gemeinde gelten, man vielleicht auch einen oder zwei Hauptamtliche gefunden hat, die dabei sind, fühle ich mich genau durch dieses Handeln der Priester im Stich gelassen.Die, die mit mir hungern könnten, die, die mir geschwisterlich verbunden sein könnten, kehren hier undda ihre besondere Stellung heraus und werden zu "Liturgen alter Ordnung".Das Vatikanische Konzil II hat offenbar niemals stattgefunden, scheint mir, denn die Eucharistie ist nicht mehr Mahlfeiern. Sie gewinnt den alten "Opfercharakter" zurück. - Vergessen ist Romano Guardini, der davon träumte, dass die Gemeinde antwortet. Gemeinde? Wenn sie nicht da ist, geht es ohne sie. Gern doch.Priester, (Amazonas!) wenn er nicht da ist, geht es NATÜRLICH NICHT ohne ihn.

 

Zeitgemäß?Zeitgemäß - das ist ja ein Wort, dass viele Kirchenleute nicht mögen. Aber gewiss doch ist Kirche gerade sehr zeitgemäß.Zeitgemäß ist nicht das Tun der Kirchenmänner, sondern, dass es die Technik gibt. Wow, die Kirche ist zeitgemäß.

 

Am Schrecklichsten finde ich, was mit den Ostertagen geschehen soll.Statt diese sehr reale Fasten- und Passionszeit zu begehen und auf die österliche Liturgie zu verzichten,die nun wirklich mehr noch als jede andere Liturgie auf das Volk angewiesen ist, werden Priester quasi darauf verpflichtet, auch allein dieses "österliche Triduum" zu feiern. Streamen - ist die Ansage. Wir sind ja so modern.

 

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, liebe Geschwister in dieser Kirche? Haben die, die Solches brauchen denn nicht genüg Möglichkeiten wenn Rom per Fernsehen überträgt?Ich finde es nur schrecklich, dass auf einmal die Priester sich besinnen auf all das, was sie qua Weihe nicht nur dürfen und können, sondern was sie ja auszeichnet. Sie spielen das eigentlich "Heilige Spiel" -in feierlichen Gewändern - an Orten, die ich nicht betreten darf und ich nenne es nicht mehr "Heilig".Für uns tun sie es, heißt es. Nein!Sie verlassen ihren solidarischen Ort, der bei den Menschen ist und gehen in die Tempel, um Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein.

 

Wieso fallen sie mir alle ein, die Bibelstellen mit den Priestern im Tempel.Ich liebe die österliche Liturgie.Die große Tafel am Gründonnerstag.Die Auferstehungsfeiern.Sie "gehören" auch mir.Ich erlaube nicht, dass sie ohne mich stattfinden.Passt das in diese Zeit?

Ich bin entsetzt.Ich bin wütend.Ich bin ent-täuscht.Ich bin müde.Wenn die Kirche den Menschen in diesen Zeiten solche gestreamten "Ein-Mann-Gottesdienste" zu bieten hat, einen Ablass, der aus dem Mittelalter und den Pestzeiten überlebt hat, dann wird sie mit diesen Gaben, die ich in Ansätzen zynisch finde, weitere Menschen verlieren.Stück für Stück verabschiede ich mich aus meiner Kirche. Das zu erkennen erhöht meine Passionszeit.Es wird trotzdem Ostern werden. Aber ich werde keinen dieser "Geistergottesdienste" anschauen. Ich weigere mich, geistlich zu kommunizieren, denn ich bin Leib. Ich hungere weiter!Ich träumte davon, wie wir Gemeinde und Priester unsere verwaiste Kirche wieder zum Feierort machen. Ich weiß nicht, ob der Traum bereits ausgeträumt ist, denn es geht ja ohne mich.Ach Gott!"

 

 

Betet! - 

Warum ich dagegen bin Gottesdienste ohne das Volk zu feiern und zu streamen - aber nicht dagegen Gebete und Wortgottesdienste zu feiern und auch hier und da zu streamen habe ich anderswo schon deutlich gemacht. 

Ich konnte allerdings gestern das Gebet aus Fahr nicht ohne den Hintergrund der momentanen Diskussionen zur Kontroverse - Ein-Mann-Gottesdienst oder nicht - anschauen. (Anmerkung Sie bezieht sich auch eine Video aus dem Kloster Fahr: https://www.facebook.com/irene.gassmann.9/videos/3316670075013943/)

Gleichwohl hat mich dieses Gebet mitgenommen und erfüllt. 
Danke dafür, liebe Schwestern in Fahr.

Dieses Gebet - schließt die Augen beim Hinhören (Idee meiner Freundin, weil sie so völlig zur Ruhe kam) - ist ein Gemeinschaftsgebet. Und es wird hier auch als Gemeinschaft gebetet. 
Dieses Gebet kann ich - zu jeder Zeit nachholen und mitbeten - wie ich es mit Musik und sonstigen Gebeten kann. 
Der Konvent in Fahr scheint gemischtaltrig zu sein, aber eher auch ältere Schwestern zu beheimaten. Er ist damit auch ein Spiegel der Gemeinden vor Ort. 

Priester begründen ihre Ein-Mann-Gottesdienste auch damit, dass sie sagen, sie zelebrieren sie auch vor allem FÜR die Alten vor Ort. - Ich bin überzeugt, sie täten gut daran, auch den Bedürftigen und alten Menschen ihre Würde zu lassen bzw zu bestätigen und ihnen zuzusagen, dass sie für sie, für uns alle was tuen können, nämlich Für-Bitten, Beten, weil sie das teilweise viel besser können, als viele andere. So lassen sie Menschen groß sein, so groß, wie sie sind. - Als meine Mutter bedürftiger wurde und wir uns um sie kümmerten und sorgten, war es für sie das Wichtigste, etwas für uns zu tun. Dann strahlten ihre Augen. 
Als ich bei ihr im Winter war und es einfach nicht warm in ihrem schlecht isolierten Haus wurde, ist sie eines Morgen 2 Stunden vor unserer Morgenverabredung aufgestanden und hat mit Mühe und Not „den Ofen angemacht“, der eine bullige Wärme erzeugte und zuvor schon tagelang nicht mehr heizte. Sie erwartete mich und strahlte mich an. Von dieser ihrem Tun lebt unser Miteinander immer noch, auch wenn sie all das längst nicht mehr kann. Sie hat mir immer klar gemacht, dass sie FÜR mich etwas tun will. Daraus speist sich auch meine immer stärker werdende Haltung zur Bedeutung des Gebetes, wovon die meisten alten Menschen Schätze haben, viele, viele Gebete aus ihrer Kindheit und aus letzten Zeiten. Diese Texte überdauern auch jede demenzielle Vergesslichkeit viel, viel länger.

Wie halte ich Menschen klein? 
Da gibt es derzeit viele Beispiele, wie das „FÜR-Sorgen“ für Flüchtlinge, die gerne selbst etwas täten und könnten, die man aber nicht lässt. Ich nenne das „Abhängigkeit“ von Gebern. - 
Zuweilen ist das mit der Gnade so, dass man als Gnädiger eher deutlich macht, welche Macht man hat. 

Und Eucharistie FÜR hat für mich auch so einen Geschmack und ist seit dem Vatikanum II nicht mehr so gewollt. -
„Ich feiere für DICH“, wird gesagt (nicht gesagt wird aber: „weil ich mehr Kraft und mehr Gottesnähe her stellen kann, denn in Krisenzeiten zählt meine außergewöhnliche Gnade.“ Gewiss, das ist böse formuliert. Aber ich höre es genau so! - Hinzu kommt ja auch noch, dass die meisten „Bedürftigen“ oder „Alten“ Frauen sind und diese Art von Gebern sind Männer. Das ist eine Tatsache. Auch und besonders in diesen Zeiten wird das Trennende gelebt. Da erhebt sich jemand über uns. Über-heblich!!.)
„Ich wünsche mir, liebes Gemeindemitglied, liebe Schwester, lieber Bruder, dass Du FÜR mich etwas tust. Tu, was Du kannst, wie jede andere oder vielleicht noch viel besser. Bete für mich!“ Das möchte ich hören. 
Am Abend wenn die Glocken läuten, bete für mich, verbünde Dich mit mir und den vielen...
Ich bin überzeugt, jeden Abend werden die Menschen die Fenster und die Türen öffnen und ein Strahlen in die Welt schicken.

Betet für mich, Schwestern! Betet mit mir! Ich bete mit Euch! Ich sehe und höre dieses Gebet am Donnerstag und bin jeden Donnerstag verbunden mit Euch und den Vielen, die dieses Gebet mitbeten. 

Und ich frage mit Ihnen, Sr. Irene, was hat Jesus wohl zu Martha gesagt, als diese ihn als den Gottessohn erkannt hat. Seine Antwort auf Petrus`Bekenntnis kennen wir. 

Beten wir füreinander!

„Fürbitte ist der spirituelle Widerstand gegen das, was ist, im Namen dessen, was Gott verheißen hat. 
Das Gebet lässt die Luft einer kommenden Zeit in die erstickende Atmosphäre der Gegenwart hereinwehen. “ (Walter Wink/. Gefunden Kloster Burg Dinklage) - sich daran zu beteiligen, selbst zu beten, macht Menschen Handlungsfähig.
So macht man Menschen groß!

 


Theologische Beiträge zu Corona in Theologischen Online Journalen